Kosovo schließt zwei Grenzübergänge zu Serbien

Kosovo hat zwei von vier Grenzübergängen zu Serbien nach Demonstrationen auf der serbischen Seite geschlossen. Der Schließung gingen Aktionen 'maskierter Extremisten' voraus, die laut dem kosovarischen Innenminister Xhelal Svecla willkürlich und 'mit faschistischem Verhalten' Menschen kontrollierten, die nach Serbien reisten.

Dutzende Serben hatten die Blockade von drei Grenzübergängen nach Kosovo angekündigt, um den Verkehr zu stoppen. Letztendlich wurden zwei Grenzübergänge blockiert, wobei die Demonstranten die Schließung von von Serbien kontrollierten Parallelbehörden im überwiegend serbisch besiedelten Norden Kosovos als Grund nannten.

Kosovo hat nun die Grenzübergänge Brnjak und Merdare geschlossen. Die serbischen Demonstranten erklärten, dass die Blockade so lange fortgesetzt werde, bis die kosovarische Polizei 'sich aus dem Norden Kosovos zurückzieht und die aneigneten Institutionen an die Serben zurückgegeben werden.' Sie forderten auch, dass die NATO-Truppe in Kosovo (KFOR) die Kontrolle im Norden von Kosovo übernimmt.

Die Blockade erfolgt nur wenige Tage nach einer Suchoperation der kosovarischen Behörden in fünf kommunalen Büros im Norden Kosovos, die mit der serbischen Regierung in Verbindung stehen. Diese Operation war die letzte in einer Reihe von Maßnahmen gegen serbische Parallelstrukturen innerhalb Kosovos.

Der Konflikt im Norden Kosovos zwischen Serben und Albanern dauert seit Jahren an und eskaliert regelmäßig. Die Mehrheit der 1,8 Millionen Einwohner Kosovos sind ethnische Albaner, mit 120.000 Serben, die hauptsächlich im Norden des Landes leben.

Kosovo erklärte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien, aber Belgrad erkennt sie nicht an.