Die Online-Plattform X, die Elon Musk gehört, erlebte diese Woche eine vorübergehende und unbeabsichtigte Wiederherstellung des Zugangs in Brasilien. Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hatte zuvor die Sperrung der Plattform angeordnet, da sie sich nicht an gerichtliche Anordnungen zur Bekämpfung von Fehlinformationen gehalten hatte.
Dieses kurze Wiederauftauchen resultierte aus einem Netzbetreiberwechsel und einem Software-Update, das zur vorübergehenden Aufhebung des Verbots für einige Nutzer führte. Der Zugang war sowohl über Mobilfunknetze als auch über WLAN verfügbar, erreichte aber nicht alle Nutzer gleichermaßen.
Die Nationale Telekommunikationsagentur untersucht derzeit die Fälle, hat jedoch die Entscheidung, die Sperrung aufrechtzuerhalten, nicht geändert. Vor dem Verbot nutzten etwa 22 Millionen Brasilianer X, was es zu einem bedeutenden Akteur in den sozialen Medien des Landes machte.
Der Vorfall hat die Diskussionen über Meinungsfreiheit und die Macht von Internetunternehmen gegenüber staatlichen Vorschriften neu entfacht. Der Hashtag 'Twitter is back' wurde schnell zu einem der meistdiskutierten Trends in Brasilien und spiegelt das große Interesse der Öffentlichkeit wider.
Unterdessen verhandelt X weiterhin mit der brasilianischen Regierung, um den Zugang dauerhaft wiederherzustellen. Richter Alexandre de Moraes, der die Sperrung angeordnet hatte, warnte vor Geldstrafen für Nutzer, die versuchen, das Verbot mit VPNs zu umgehen.
Musks öffentliche Kritik an dem Richter hat die Debatte weiter angeheizt und die Spannungen zwischen nationaler Souveränität und der globalen Reichweite digitaler Plattformen hervorgehoben.
