Der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat zusammen mit dem Waldbesitzerverband AGDW eine Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung gefordert. Diese Verordnung zielt darauf ab, die Abholzung des Regenwaldes zu reduzieren, indem Unternehmen verpflichtet werden, Sorgfaltserklärungen für Produkte wie Kaffee, Holz, Soja, Kakao und Palmöl abzugeben.
Bei Nichteinhaltung könnten Strafen von mindestens vier Prozent des Jahresumsatzes in der EU drohen. Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Carina Konrad unterstützt die Verschiebung mit der Begründung, dass ungeklärte Details erhebliche Unsicherheiten und Herausforderungen für Waldbesitzer schaffen.
Die deutsche Regierung schließt sich diesem Aufruf zur Verzögerung an und betont, dass wesentliche Umsetzungselemente nur wenige Monate vor Inkrafttreten der Verordnung noch fehlen. Diese Verzögerungsanfrage hat internationale Aufmerksamkeit erregt und Kritik aus verschiedenen Ländern und Organisationen hervorgerufen.
NGOs warnen, dass eine Verschiebung der Verordnung ihre Ziele untergraben könnte, obwohl sich viele Unternehmen bereits auf die Einhaltung vorbereiten. Ziel der Verordnung ist es, die Entwaldung im Amazonasgebiet und anderen kritischen Gebieten zu reduzieren, doch die Unklarheit in der Umsetzung birgt potenzielle Rückschläge.
Während die Debatte andauert, betonen sowohl Befürworter als auch Kritiker der Verzögerung die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes, der den Umweltschutz sicherstellt und gleichzeitig die praktischen Belange der beteiligten Interessengruppen berücksichtigt.
