Entdeckung von 500 Millionen Jahre alten Fossilien

Im bayerischen Frankenwald wurde eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: Elf bisher unbekannte fossile Arten von Dreilapperkrebsen, die etwa 500 Millionen Jahre alt sind, wurden nahe Wildenstein gefunden. Besonders hervorzuheben sind zwei dieser Fossilien, die nach den bekannten Lausbuben aus Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ benannt wurden. Der Würzburger Paläontologe Gerd Geyer gab den beiden Arten die wissenschaftlichen Namen Prioscutarius max und Prioscutarius moritz. Während „Max“ im ausgewachsenen Zustand eine Größe von zehn Zentimetern erreichte, wurde „Moritz“ mit zwölf Zentimetern etwas größer.

Die Fossilfunde stammen aus einer Gesteinsscholle, die sich ursprünglich im Meer vor der Küste Ur-Afrikas befand und durch die spätere Gebirgsbildung unversehrt an die Erdoberfläche gelangte. Diese Fundstelle, beschrieben als „Schatzgrube der Forschung“, blieb aufgrund besonderer geologischer Bedingungen über Jahrmillionen hinweg nahezu unversehrt erhalten. Insgesamt untersuchte Geyer rund 1.500 Fossilien, wobei er die elf neuen Arten entdeckte. Diese Funde sind nicht nur von wissenschaftlicher Bedeutung, sondern bieten auch Einblicke in die Entwicklung der Meeresfauna vor 500 Millionen Jahren.